Hallo Leute!
Der G-Lader ist in meinen Augen leider zum großen Teil ein Mythos geworden weil schon seit langem viele Firmen versuchen, größtenteils fragwürdige Dinge zu verkaufen und unwissenden Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen (z.B. nachweislich unsinnige Dinge wie Nebenkanal auffräsen, Lagersitzstege der hinteren Gehäusehälfte entfernen, vermeintliche RS-Bearbeitungen uva.). Wissenschaftlich aufgearbeitet oder veröffentlicht wurde das Thema aber eigentlich noch nirgendwo in detaillierter Weise von unabhängiger Stelle. Man findet nur Werbeversprechen von Firmen, die Ihre Produkte verkaufen. Und wie heißt es so schön bei Michael Beheim: Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing' ...
Mir geht das schon lange gegen den Strich und als Ingenieur will ich gar nicht bevormunden sondern in diesem Thread einfach einmal wissenschaftlich aufarbeiten, was da so auf dem Markt an Bearbeitungen, Modifikationen und Teilen kreucht und fleucht. Ob dann eine Maßnahme etwas bringt oder nicht kann jeder Leser anhand von Logik, Verstand, kausalen Fähigkeiten und den wissenschaftlichen Darstellungen hier aus diesem Thread selbst beurteilen. Das bedeutet auch, dass das hier selbstlos ist. Ich mache keine Werbung für ein Produkt, ich verkaufe hier nichts, ich biete keine Änderungen an, ich vertreibe keine Ersatzteile, nichts. Mir macht die Ingenieurswissenschaft Spaß und daran möchte ich Euch teilhaben lassen.
Ich glaube auch, dass das in diesem Forum hier genau richtig aufgehoben ist weil die einzigste Antriebsquelle des Rallye Golf nun einmal ein G-Lader-Motor war, ob nun als 8V oder die paar 16V, die gebaut worden sind. Auch, wenn viele aus Verdruss über zerstörte G-Lader und äußerst schwierige Beschaffungen mangelfreier Ersatzexemplare auf andere Aufladetechniken wie Kompressor oder Turbolader oder andere Motoren wie 1.8T, VR, 5-Zylinder uvm. umgestiegen sind, der G-Lader ist nach wie vor State-Of-The-Art. Er verfügt von allen mechanisch angetriebenen Verdichtertypen über den höchsten Wirkungsgrad und ist damit speziell den Schrauben- oder den Roots-Kompressoren überlegen.
Die Überkategorie des G-Laders ist der sogenannte Scroll-Verdichter. Da gibt es dann verschiedene Spiralformen und -verschachtelungen. Wer aber denkt, dass der G-Lader die einzige Anwendung dieses Prinzips ist, ist weit an der Realität vorbei. Scroll-Verdichter werden eben wegen ihrer guten Wirkungsgrade zum Beispiel intensiv in der Klima- und Prozesstechnik in allen Spiralbauformen, Leistungen und Größen eingesetzt. Die Technik ist also beherrschbar, und wenn der G-Lader im Detail an bestimmten Defektmustern und typischen Schadensbildern leidet, ist dies kein Problem des Prinzips an sich, sondern der realen Ausführung im Detail.
Und hier greift mein Ansatz. Man kann heute hauptsächlich bedingt durch die massive Weiterentwicklung von CAD-Konstruktion und CAE-Simulation virtuell viele Dinge absolut prozess- und aussagesicher darstellen wenn man die Effekte versteht und die Programme bedienen kann. Das ist manchmal die größte Hürde daran. Jedoch hat man heute diesbezüglich Möglichkeiten, die VW 1985 nicht hatte als die G-Lader-Entwicklung mit dem G40 so richtig in Fahrt kam. Und dieses Potential will ich hier heben.
Lasst es uns als offenen Thread behandeln. Jeder kann Fragen stellen und Antworten geben, sich an den Simulationen beteiligen und mitmachen. Das fände ich echt cool. Die einzige Bedingung dabei: Keine Werbung für irgendetwas. Also nichts nach dem Motto Firma A macht Sache B und hat mir das verkauft unter der Begründung C. Wenn wir hier einen Effekt oder eine Verbesserung diskutieren, versuchen wir das wissenschaftlich zu belegen. Was anderes ist Kaffeesatzleserei und hat mit wissenschaftlicher Arbeit nichts zu tun. Der Ingenieur will wissen, warum etwas so ist wie es ist und das machen wir hier auch.
Uiii, das wird echt cool.
Ich mache im folgenden Post gleich den Anfang ... Folgt mir ...
LG,
Euer Matse