Hallo Leute!
Also folgende Frage steht im Raum:
Wie ermittele ich am Präzisesten die Lenkgetriebemitte?
Ich will das mal mit den Fahrwerksprofis hier diskutieren, weil es allgemeine Gültigkeit besitzt und ich nicht weiß, wie aktuelle Vermessungsbühnen, von denen ich mittlerweile vier verschiedene Messprinzipien kenne, damit umgehen.
Folgende Problematik:
Man tauscht zum Beispiel seinen Aggregateträger oder aber sein Lenkgetriebe inklusive der Lenksäule und des Lenkrades. An der Lenkgetriebverzahnung zur Lenksäule ist ja ein Keil der Keilwellenverbindung dicker so dass man das Kreuzgelenk nur in einer Position aufsetzen kann, und zwar in der wo unten dann die Sicherungsschraube durch das untere Kreuzgelenkstück passt. Das Lenkrad auf die Lenksäule kann ich aber auf der Feinverzahnung nun in jeder Position aufsetzen.
Ich habe nun latent das Problem, dass ich mein Fahrwerk nach diversen Umbauten (Plus-Fahrwerk im Golf IV Cabrio) nie vernünftig vermessen bekomme. Dreimal wurde es vermessen, jeweils mit unterschiedlichen Ergebnissen. Entweder sind die hiesigen Dienste zu dusselig oder aber die Messbühnen geben das einfach nicht her. Alle Teile sind neu, im Juli wurde das Fahrwerk komplett kernsaniert und alles original neu gemacht. Einen Verschleiß von Radlagern, Achsgelenken, Spurstangen, Dom- und Querlenkerlagern kann ich somit defintiv ausschließen. Das ist auch immer mit kontrolliert worden und da ist alles straff, spielfrei und fest wie neu!
Mein Problem im Detail: Der Geradeauslauf, speziell mit den originalen 7x16ET42-BBS-RS-722 ist erheblich schlecht. Das Auto zieht nach jeder Vermessung woanders hin. Zweimal unterschiedlich nach rechts und nun nach links. Ich fahre aktuell Toyo Proxes T1R in 215/40R16. Abgesehen davon, dass das der erbärmlichste Dreckshaufen an Scheißreifen ist, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist, mit den Winterreifen Conti TS860 auf den originalen Stahlfelgen in 6x15 ET35 läuft er deutlich besser. Viel harmonischer, die Tendenzen sind aber auch erkennbar.
Folgendes Problem im Detail:
Nach wirklich jeder Vermesssung musste ich das Lenkrad versetzen und das kann eigentlich nicht sein. Ich vermute als Ursache, dass die Mittellage des Lenkgetriebes einfach nie präzise messtechnisch durch die Bühnen erfasst wurde. Wenn die Mittellage des Lenkgetriebes nicht präzise stimmt, kann ich an den Sprustangenköpfen die Geradeausfahrt zwar präzise einstellen, die Spurdifferenzwinkel passen dann aber nicht weil das Lenktrapez geometrisch nicht stimmt. Nach meinem Dafürhalten müsste es jede Achsvermessungsbühne nun technologisch beherrschen, in der Eingangsvermessung die Lenkungsmitte im Lenkgetriebe anhand der Spurdifferenzwinkel auch bei völlig verstellten Spurstangenköpfen ermessen zu können. Oder sehe ich das falsch?
Wie man es dreht und wendet, man muss die Mittellage des Lenkgetriebes nun präzise ermitteln. Wie mache ich das?
Mein Wunsch wäre es quasi, die Lenkungsmitte präzise zu ermessen, dann das Lenkrad genau waagerecht aufzusetzen und dann das Fahrwerk zu vermessen. Wir haben an einem Prüfstand auch eine Lenkradwaage. Ich kam schon auf die Idee, damit die Winkel zu messen. Das Problem daran ist nur leider, dass man am Lenkrad die Anschläge im Lenkgetriebe nicht präzise bekommt. Die Drehelastizität vom Torsionsstab des Servoventils grätscht einem dazwischen und verfälscht leider das Messergebnis um viele Grad. Ich habe schon versucht, das Lenkgetriebe mit laufendem Motor und Unterstützung zu mitteln und dann nur bis zum gefühlten Anschlag zu drehen, aber auch das scheint mir zu ungenau.
Innere Manschetten am Lenkgetriebe ab, den Maximalhub vom Ende der Zahnstange zum Lenkgetriebegehäuse gemessen und halbiert als präzise Mitte?
Können die Achsmessbühnen präzise die Mitte ermitteln? Zum Beispiel System Beisbarth mit den Sensoren in Bühnenmitte und den Tafeln nach innen gerichtet (Standard-VAS-Achsmessbühne): Wenn ich da in der Eingangsvermessung die Lenkungsmitte einstellen soll, ja wie soll ich das machen wenn ich nicht weiß wie mein Lenkrad auf der Säule sitzt?
Fragen über Fragen ... Schreibt mal was
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Noch etwas zu dem Toyo nebenbei: warum bin ich so erheblich enttäuscht über den Reifen? Ganz einfach:
Für das Projekt war im Sommer nicht genug Geld über weswegen ich nahezu den ganzen Sommer über mit Winterreifen gefahren bin. Und zwar 195/50R15H Conti Wintercontact TS860 auf den originalen Stahlfelgen in 6x15ET35. Die BBS RS 722 kamen erst Anfang September mit den Toyo Proxess T1R in 215/40R16. Und was soll ich sagen? Die Winterreifen haften besser.
Bei Nässe ist der Unterschied eklatant, da verhagelt es mir mit dem Toyo jeglichen Spaß. Ich kann im zweiten Gang die Räder anreißen und hey, es ist ein 2L-AWG mit blos 115 PS. Was hat der noch an Drehmoment? 170 Nm oder so? Meine Herren ... Die Kurvengeschwindigkeiten sind schlecht und der Haftungsabriss ziemlich undefiniert prompt. Einen kleinen Schwups schneller und die Haftung ist völlig weg. Der Winterreifen haftet speziell bei Nässe wie blöde auf gut deutsch und selbst wenn er drüber ist hat er noch gut Resthaftung, halt eben nur mit größeren Schräglaufwinkeln...
Bei Trockenheit fährt sich das Cabrio mit den Winterreifen völlig lammfromm. Es zerrt und zieht aber auch rein gar nichts in der Lenkung, es haftet erstaunlich gut in Kurven und ist völlig präzise fahrbar. Einzig merkt man, dass der weiche Reifen halt kurvenaußen an der Grenze über die Profilelemente hoppelt und gleitet, jedoch immer auf hohem Grippnevau. Lammfromm, jederzeit beherrschbar, nur eben mit hohen Schräglaugwinkeln. Was macht hier der Toyo? Also zuerst einmal auch hier: er lenkt zwar präziser, ist aber kaum schneller. Verdammt noch mal, wie kann das denn sein? Wie kann denn ein Sommersportreifen kaum besser sein als ein Winterreifen? Und wohl gemerkt, ich habe den Winterreifen echt bei den hohen Temperaturen rangenommen. Um nicht zu sagen ist der jetzt nach 6tkm hin, aber das macht nichts. er wurde schon ersetzt. Gehaftet hat er amtlich. Und das war das Ziel. Ich erhoffte mir vom Toyo mehr Haftung, weniger Schräglauf und präziseres Fahren am Druckpunkt. Was habe ich geerntet? Kaum mehr Haftung an der Grenze, Hibbeligkeit und Ziehen im Geradeauslauf, und zu allerletzt übersteuert das Auto in hart gefahrenen Kurven auch noch undefiniert. Es scheint, die Hinterachse kann das Haftungspotential der Vorderachse nicht nachgehen.
Nur, warum erlebe ich diese Effekte nicht mit den Winterreifen?
Leider bekemme ich einen Conti Sportcontact 5 oder 6 nicht in 215/40R16. Es gibt dort nur einen Sportcontact 2 und bei aller Liebe, ich schraube mir doch kein technologisch 15 Jahre altes Profil auf den Wagen auch wenn der Reifen neu ist.
Was für ein Reifen fahrt Ihr denn so auf der RS 722? Pirelli? Lohnt der 195/45R16? Eigentlich finde ich 215/40R16 schon ganz gut, optisch zumindest hält die Größe was sie verspricht ![:xD:](https://www.rallye-golf.info/wcf/images/smilies/assi.png)
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LG,
Matse
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